Münter, Gabriele, dt. Malerin, * 1877, † 1962;
Mitglied des »Blauen Reiters«.
Gardasee, ital. Lago di Garda oder Benaco,
größter See Italiens (368 km2), zw. der Lombardei und Venetien, 65 m ü. M., 52
km lang, 3 bis 18 km breit, bis 346 m tief; mildes Klima.
Händel, Georg Friedrich, deutscher Komponist, * 1685, † 1759;
seit 1712 in London; schrieb zunächst italienische Opern, nach 1728 Epoche
machende dramatische Chororatorien (»Saul«, »Samson«, »Herakles«, »Judas
Makkabäus«, »Messias«); 20 Orgelkonzerte, 25 Sonaten, 12 Concerti grossi.
Telemann, Georg Philipp, dt. Komponist, * 1681, † 1767;
Opern, Orchester-, Kammermusik u. a.
Agricola, Georgius, eigentl. Georg Bauer, dt. Naturforscher, * 1494, † 1555;
Begründer der Mineralogie, Metallurgie und Bergbaukunde.
Mercator, Gerhard, eigentl. G. Kremer, niederländ.-dt. Kartograph, * 1512, † 1594;
wendete zuerst die winkeltreue M.-Projektion für Seekarten an. 1595 erschien als
sein Hauptwerk der erste Atlas. .
Fock, Gorch, eigentlich Johann Kinau, deutscher Schriftsteller, * 1880, † 1916;
schrieb realistische Seefahrtsromane.
Keller, Gottfried, schweizerischer Dichter, * 1819, † 1890;
war 1861 bis 1876 erster Staatsschreiber des Kantons Zürich. Seine Novellen
und Romane gestalten mit großer menschlicher Wärme, zuweilen auch satirisch,
zeitgenössische und historische Stoffe. Romane: »Der grüne Heinrich« (
1854/55); »Martin Salander« ( 1886); Erzählungen und Novellen: »Die Leute von
Seldwyla« ( 1856 bis 1874); »Züricher Novellen« ( 1878); »Das Sinngedicht« (
1882); »Sieben Legenden« ( 1872); Gedichte.
Semper, Gottfried, deutscher Baumeister, * 1803, † 1879;
Opernhaus ( 1838 bis 1841, 1869 abgebrannt, 1871 bis 1878 Neuaufbau, 1945
zerstört, 1976 bis 1985 rekonstruiert), Gemäldegalerie ( 1847 bis 1854, 1945
ausgebrannt, wiederhergestellt) in Dresden, Burgtheater ( 1874 bis 1888) in Wien
in Renaissanceformen.
Luckner, Luckner, Felix Graf v., dt. Seeoffizier, * 1881, † 1966;
im Ersten Weltkrieg Führer des Segelhilfskreuzers »Seeadler«, schrieb
»Seeteufel« ( 1921).
Großglockner höchster Berg Österreichs, in den Hohen Tauern,
Hauptgipfel der Glocknergruppe, 3 798 m hoch, an seinem Fuß der 8,8 km lange
Gletscher Pasterze; G.-Hochalpenstraße zw. Fuscher Tal (Salzburg) und Mölltal
(Kärnten), 47,8 km lang.
Eiffel, Alexandre Gustave, frz. Ingenieur, * Dijon 15.12.1832, † Paris 28.12.1923;
konstruierte zahlr. Brücken, bekanntgeworden aber durch das nach ihm benannte
Wahrzeichen von Paris, den 300m hohen Eiffelturm.
Hambacher Schloss Burganlage bei Hambach an der Weinstraße, bekanntgeworden
durch das sog. Hambacher Fest, einer Massenkundgebung der demokrat.-republikan.
Bewegung in Süd-Dtl. 1832 für ein freies und einiges Deutschland.
Der dt. Bundestag reagierte darauf mit Repressionsmaßnahmen und mit der
völligen Unterdrückung der Presse- und Versammlungsfreiheit.
Hamlet sagenhafter altdänischer Prinz, Held von W. Shakespeares Tragödie » Hamlet,
Prinz von Dänemark« (2 Versionen, 1603 und 1604).
Arendt, Hannah, deutsch-amerikanische Politologin, * 1906, † 1975;
Studien zum Totalitarismusproblem; schrieb »Über die Revolution« ( 1963).
Hoech, Hannah, deutsche Malerin und Grafikerin, * 1889, † 1978;
Mitglied der Dada-Bewegung; Fotomontagen; Materialcollagen; Gemälde.
Albers, Hans, dt. Schauspieler, * 1892, † 1960;
Filme: »Münchhausen« (1943), »Große Freiheit Nr. 7« (1944),
»Vor Sonnenuntergang« (1956).
Böckler, Hans, deutscher Gewerkschaftsführer, * 1875, † 1951;
organisierte nach 1945 den Wiederaufbau der Gewerkschaften; 1949 bis 1951
Vorsitzender des DGB.
Andersen, Hans Christian, dänischer Dichter, * 1805, † 1875.
Seine Märchen zählen zur Weltliteratur: »Die Prinzessin auf der Erbse«, »Des
Kaisers neue Kleider«.
Holbein, Hans, der Ältere, deutscher Maler, * um 1465, † 1524;
Bildnisse, Altarwerke.
Sachs, Hans, dt. Dichter, * Nürnberg 1494, † 1576;
Schuhmacher, dichtete v. a. Meisterlieder, Spruchgedichte, gereimte Schwänke,
Fabeln, Fastnachtsspiele.
Havelland Landschaft im Brandenburgischen, westlich von Berlin gelegen
Havelsee Havel, rechter Nebenfluss der unteren Elbe, kommt aus dem Dambecker
See bei Neustrelitz, bildet die Havelseen 343 km lang (davon 243 km schiffbar);
Kanalverbindungen zur Oder und Elbe.
Böll, Heinrich, deutscher Schriftsteller, * 1917, † 1985;
realistischer Erzähler und Satiriker: »Und sagte kein einziges Wort« ( 1953),
»Billard um halb zehn« ( 1959), »Ende einer Dienstfahrt« ( 1966), »Gruppenbild
mit Dame« ( 1971), »Die verlorene Ehre der Katharina Blum« ( 1974),
»Fürsorgliche Belagerung« ( 1979). Erhielt 1972 den Nobelpreis für Literatur.
Heinrich der Löwe, Herzog (1142 bis 1180), * um 1129, † 1195;
Welfe, war seit 1156 auch Herzog von Bayern, förderte die deutschen Ostsiedlung
im ostelbischen Slawenland, unterwarf Mecklenburg, gründete die Städte Lübeck
und München. Mit Kaiser Friedrich Barbarossa verfeindet, wurde er 1180 geächtet
und verlor seine Herzogtümer.
Heine, Heinrich, deutscher Dichter, * 1797, † 1856
in Paris, wo er seit 1831 lebte; einer der Hauptvertreter des Jungen Deutschland.
In spätromantischen Gedichten verbindet er Empfindungsreichtum mit Skepsis
und Ironie (»Buch der Lieder«, 1827; »Romanzero«, 1851). Sein geistvoller und
plaudernder Prosastil (»Reisebilder«, 1826 bis 1831) machte ihn zum Begründer
des modernen Feuilletonismus.
Hoffmann, Heinrich, deutscher Schriftsteller, * 1809, † 1894;
und Arzt; dichtete und zeichnete den »Struwwelpeter« ( 1845).
Weigel, Helene, deutsche Schauspielerin und Theaterleiterin österreichischer Herkunft, *
1900, † 1971;
verheiratet mit B. Brecht; bedeutende Charakterdarstellerin, u.a. in Stücken von Brecht;
vereinigte z. B. in »Mutter Courage« ( 1949) sie die Darstellungsweise des epischen
Theaters mit der Ausdruckskraft ihrer Persönlichkeit.
Hellweg im Mittelalter Name für große Landstraßen, besonders für den wahrscheinlich aus
vorrömisch- germanischer Zeit stammenden Verbindungsweg zwischen Rhein (Ruhrort)
und Weser (Minden), von Karl dem Großen zur Heerstraße ausgebaut.
Helvetia lateinischer Name für die Schweiz
Herkules lateinischer Name für Herakles;
griechische Sage: Sohn des Zeus und der Alkmene, mit Keule und Löwenfell dargestellt,
verrichtete im Dienst des Königs Eurystheus 12 »Arbeiten«, z. B.: Tötung der Lernäischen
Schlange ( Hydra), des Nemeischen Löwen ( Nemea) und der Stymphalischen Vögel
(Stymphalos), Reinigung der Ställe des Augias; Erlangung der Äpfel der Hesperiden.
Hesse, Hermann, Pseudonym Emil Sinclair deutscher Dichter, * 1877, † 1962.
Seine Frühwerke tragen stark romantische Züge (Roman »Peter Camenzind«, 1904).
Spätere Werke wie »Der Steppenwolf« ( 1927) und »Narziß und Goldmund« ( 1930) setzen
sich mit der Polarität Geist-Natur auseinander. Seit der Erzählung »Siddharta« (1922) spielt
östliches Gedankengut eine zentrale Rolle, so auch in dem philosophischen Roman »Das
Glasperlenspiel« ( 1943). Nobelpreis für Literatur 1946; Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels 1955.
Löns, Hermann, deutscher Schriftsteller, der Heidedichter, * 1866, † (gefallen) 1914;
schrieb volksliedartige Gedichte, Natur- und Tierschilderungen.
Bosch, Hieronymus, niederländ. Maler, * um 1450, † 1516;
fantast. Darstellungen des Volkslebens, der Höllenstrafen, Sünden, Versuchungen.
Bingen, Hildegard von, deutsche Benediktinerin und Mystikerin, * 1098, † 1179;
verfasste medizinische und naturkundliche Schriften; entwickelte in ihrem Hauptwerk
»Scivias« eine eigene Theologie und Anthropologie. Heilige (Tag: 17. 9.).
Hoffmann, August Heinrich, genannt Hoffmann von Fallersleben, deutscher
Dichter, Germanist, * 1798, † 1874;
Kinderlieder und Gedichte, 1841 das »Lied der Deutschen«.
Hohenstaufen Vorberg der Schwäbischen Alb, zwischen Schwäbisch Gmünd und Göppingen,
Baden-Württemberg, 684 m hoch; Reste der Stammburg der Staufer.
Holstein südlicher Teil des Landes Schleswig-Holstein. Es gehörte zum alten Stammesgebiet der
Sachsen, wurde von Karl dem Großen unterworfen. Zu Anfang des 12. Jahrhunderts kam
es ans Grafenhaus der Schauenburger; 1459 an Dänemark. 1474 zum Herzogtum erhoben.
Hofmannsthal, Hugo von, österreichischer Dichter, * 1874, † 1929;
begann mit schwermütig-skeptischen Dichtungen (»Der Thor und der Tod«, 1894), knüpfte
mit »Jedermann« ( 1911) und dem »Salzburger Großen Welttheater« ( 1922) an das
mittelalterliche Mysterienspiel und das spanische und österreichische Barocktheater an,
schrieb Textbücher zu Opern von R. Strauss (u. a. zum »Rosenkavalier«, 1911), Lustspiele
(»Der Schwierige«, 1921), die Staatstragödie »Der Turm« ( 1925 bis 1927); Essays.
Hungaria lateinischer Name für Ungarn
IJsselmeer Binnensee in den Niederlanden, entstand durch Abdämmung der früheren Zuidersee, einer
Nordseebucht. Das IJsselmeer ist ausgesüßt, durch Trockenlegung wurden rund 222 000
ha Land gewonnen.
Keun, Irmgard, deutsche Schriftstellerin, * 1910, † 1982;
Unterhaltungsromane (»Das kunstseidene Mädchen«, 1932, u. a.).
Isar rechter Nebenfluss der Donau, 295 km lang,
entspringt im Karwendelgebirge in Tirol, Österreich, mündet bei Deggendorf, Bayern;
zahlreiche Kraftwerke.
Kurz, Maria Clara Isolde, Schriftstellerin und Übersetzerin,
* Stuttgart 21.12.1853, † Tübingen 5.4.1944
Fugger, Jakob, bekanntestes Mitglied der Augsburger Kaufmannsfamilie ( * 1459, † 1525)
machte das Bank- und Handelshaus zum bedeutendsten in Europa, lieh Päpsten und
Kaisern große Summen. Die Fugger wurden 1514 und 1530 zu Reichsgrafen (später zum
Teil zu Fürsten) erhoben. Fuggerei, 1519 in Augsburg erbaute Siedlung für Bedürftige.
Hus, Jan (Johannes), tschechischer Reformator in Prag, * um 1370, † 1415;
bekämpfte, angeregt durch J. Wycliffe, die Verweltlichung der Kirche, wurde 1410 gebannt,
1415 auf dem Konzil von Konstanz verbrannt. Tschechischer Nationalheld.
Sweelinck, Jan Pieterszoon, niederländischer Komponist, * 1562, † 1621;
Organist in Amsterdam, wegweisend für die barocke norddeutsche Orgelschule, schrieb
auch geistliche Vokalwerke.
Zimmermann, Johann Baptist, Stuckateur und Maler,
* 1680 in Gaispoint (heute zu Wessobrunn), † 1758 in München,
Bruder von Max Zimmermann
Winckelmann, Johann Joachim, dt. Archäologe, * 1717, † 1768;
begründete die wiss. Archäologie und die neuere Kunstwiss., »Gesch. der Kunst des
Alterthums« ( 1764).
Bach, Johann Sebastian, einer der größten Komponisten und der bedeutendste prot.
Kirchenmusiker, * 1685, † 1750,
seit 1723 Thomaskantor in Leipzig. Seine von tiefster Frömmigkeit getragene Musik verbindet
die kontrapunkt. Mehrstimmigkeit mit dem jungen, harmonisch bestimmten Konzertstil. Fuge
und Kanon erhielten durch ihn ihre klass. Gestalt. Werke: 200 Kirchenkantaten,
Weihnachtsoratorium (1734), Johannes- und Matthäuspassion (1724, 1727 oder 1729),
h-Moll-Messe (1724 bis um 1747/49), Präludien und Fugen, Fantasien, Choralvorspiele für
Orgel; Klavierwerke: Inventionen, »Das Wohltemperierte Klavier« (1722, 1744), Suiten u. a.;
Instrumentalkonzerte: 6 Brandenburg. Konzerte (1721), Violinkonzerte u. a.; »Das musikal.
Opfer« (1747); »Die Kunst der Fuge« (1750, unvollendet). Von seinen Söhnen waren die
begabtesten Wilhelm Friedemann B. ( * 1710, † 1784), Carl Philipp Emanuel B. ( * 1714, †
1788), Johann Christian B. ( * 1735, † 1782).
Strauß, Johann (Vater), österr. Komponist, * 1804, † 1849;
Tänze (Walzer), Märsche (»Radetzky-Marsch«).
Spyri, Johanna, schweizerische Schriftstellerin, * 1827, † 1901;
»Heidi« ( 1880 bis 1881) u. a.
Brahms, Johannes, dt. Komponist, * 1833, † 1897.
Seine Musik, die den klaren Formaufbau der Klassiker erstrebt, ist bestimmt durch volle
Harmonik, vielfältige Rhythmik, ausdrucksvolle Melodik: 4 Sinfonien u. a. Orchesterwerke,
Kammermusik, Klavierstücke, Lieder, Chorwerke (»Ein deutsches Requiem«, 1866 bis 1868).
Gutenberg, Johannes, aus der Mainzer Patrizierfamilie Gensfleisch, Erfinder der
Buchdruckerkunst mit beweglichen gegossenen Lettern, * um 1397, † 1468;
errichtete in Mainz mit Johann Fust eine Druckerei. In ihr ist die 42-zeilige lateinische Bibel (
Gutenbergbibel) entstanden (spätestens 1456 vollendet).
Vermeer, Jan, eigentlich Johannes Vermeer, genannt Vermeer van Delft,
niederländischer Maler, * 1632, † 1675;
Meister der im Licht leuchtenden Farbe, besonders Genrebilder, »Die Briefleserin« ( 1662 bis
1664).
Beuys, Joseph, deutscher Künstler, * 1921, † 1986;
wollte mit Objekten aus Fett, Filz, Kupfer und Wachs und durch Aktionen die Rationalität
unserer Gesellschaft, das Vorverständnis von Kunst und festgefahrene Verhaltensmuster
aufbrechen.
Haydn, Joseph, österreichischer Komponist, * 1732, † 1809;
Schöpfer des klassischen sinfonischen Stils, vollendete die Sonatenform durch die
thematische Verarbeitung. Über 100 Sinfonien, Konzerte; Streichquartette, Trios, Sonaten;
Opern, Singspiele; Oratorien »Die Schöpfung« ( 1798), »Die Jahreszeiten« ( 1801); Messen;
Lieder; österreichische Kaiserhymne, Deutschlandlied.
Fraunhofer, Joseph von, deutscher Optiker, * 1787, † 1826;
Professor in München; entdeckte die Absorptionslinien im Spektrum der Sonne
(fraunhofersche Linien), stellte das erste Beugungsgitter zur Messung der Wellenlänge
von Spektrallinien her.
Liebig, Justus Freiherr von, deutscher Chemiker, * 1803, † 1873;
Schöpfer der Agrikulturchemie, führte die Mineraldüngung ein, entwickelte einen
Fleischextrakt.
Kaiserstuhl vulkan. Gebirge in der Oberrhein. Tiefebene, Bad.-Württ., 557 m hoch;
Wein-, Obstbau.
Kálmán, Emmerich (Imre), ungarischer Operettenkomponist, * 1882, † 1953
»Csárdásfürstin« ( 1915), »Gräfin Mariza« ( 1924) u. a.
Blixen, Tania, eigentlich Baronin Karen Christence Blixen-Finecke, dänische
Schriftstellerin, * 1885, † 1962;
Schilderungen vom Leben in Afrika; u. a. »Afrika, dunkel lockende Welt« (1937).
Adam, Karl, kath. Theologe, * Pursruck (Lankreis Amberg-Sulzbach) 1876, † Tübingen 1966,
dort 1919 bis 1949 Prof. der theol. Fakultät
Schinkel, Karl Friedrich, deutscher Baumeister und Maler, * 1781, † 1841;
klassizistische Bauten in Berlin: Neue Wache ( 1816 bis 1818), Schauspielhaus am
Gendarmenmarkt ( 1818 bis 1821), Altes Museum ( 1822 bis 1830), Friedrich-Werdersche
Kirche ( 1824 bis 1830); Nikolaikirche in Potsdam.
Jaspers, Karl, dt. Philosoph, * 1883, † 1969;
neben Heidegger führender Vertreter der Existenzphilosophie. »Philosophie« ( 1932), »Von
der Wahrheit« ( 1947).
May, Karl, dt. Erzähler, * 1842, † 1912;
schrieb spannende Erz., die meist unter den Indianerstämmen Nordamerikas (»Winnetou«)
oder im Vorderen Orient (»Von Bagdad nach Stambul«) spielen; heute stark beachtet das
Spätwerk (»Friede auf Erden« u. a.). Karl-M.-Museen in Radebeul und in Bamberg.
Schmidt-Rottluff, Karl, deutscher Maler, Grafiker, * 1884, † 1976;
Hauptvertreter des deutschen Expressionismus; in heftigen Farben und mit derben Umrissen
gemalte Bilder, kraftvolle Holzschnitte; Mitbegründer der »Brücke«.
Karlstein tschech. Karlstejn , Burg 20 km südwestlich von Prag,
Tschech. Rep., 320 m ü. M., auf einem 72 m hohen Kalkfelsen
Kärnten, Bundesland Österreichs, 9 533 km2, 564 400 Ew.;
Hptst. Klagenfurt. K. reicht von den Hohen Tauern (Großglockner) und den Gurktaler Alpen
im N bis zu den Karn. Alpen und den Karawanken im S. Viele Seen, bes. im Klagenfurter
Becken. Hauptfluss die obere Drau. Viehzucht; Ackerbau in Unter-K. und den Tälern;
Bergbau: auf Magnesit; Holz-, Papier- u. a. Ind.; Energiewirtschaft (Wasserkraftwerke);
Fremdenverkehr. - Kam im 8. Jh. unter bayer. Herrschaft; 976 Herzogtum, seit 1335
habsburgisch. Nach dem Ersten Weltkrieg beanspruchte Jugoslawien Südost-K.; nach
Volksabstimmung 1920 zu Österreich.
Karolinger ein fränkisches Herrschergeschlecht; Stammvater Bischof Arnulf von Metz
( † 641).
Pippin der Mittlere wurde 687 Hausmeier des ganzen Fränk. Reichs, ebenso Karl Martell;
Pippin der Jüngere wurde 751 anstelle der Merowinger König. Ihm folgte Karl d. Gr., der die
röm. Kaiserwürde erwarb; nach ihm ist das Geschlecht benannt. Ludwig der Fromme erbte
Karls Reich; Lothar I. ( † 855), Ludwig der Dt. ( † 876) und Karl der Kahle ( † 877) teilten es
im Vertrag von Verdun (843) und stifteten 3 Linien: in Italien und Lothringen (erloschen 875),
im Ostfränk. (Dt.) Reich (erloschen 911), im Westfränk. Reich (Frankreich; erloschen 987).
Kollwitz, Käthe, dt. Grafikerin und Bildhauerin, * 1867, † 1945;
realist., von ihrem sozialen Engagement geprägte Radierungen und Lithographien;
Gefallenendenkmal bei Diksmuide in Belgien. Schrift »Ich will wirken in dieser Zeit« ( 1952).
Kieler Bucht Teil der westl. Ostsee vor der schleswig-holstein. Küste, zw. der Landschaft Schwansen im
NW und der Insel Fehmarn
Kieler Förde Teil der Kieler Bucht, 17 km lang, 16 km breit.
Die Kieler Förde setzt sich aus mehreren glazial überformten Rinnenbecken zusammen
Komet Himmelskörper von geringer Masse und Dichte, besteht aus Kopf (Kern und
Koma) und in Sonnennähe oft einem von der Sonne abgekehrten Schweif. Ein mit bloßem
Auge sichtbarer wiederkehrender K. ist der Halleysche K. (Umlaufzeit 76 Jahre, letzte
Annäherung April 1986).
Königssee Alpensee bei Berchtesgaden, Bayern, bis 188 m tief, 5,2 km2 groß.
Konsul in der röm. Rep.: Amtsbezeichnung der beiden obersten, auf 1 Jahr gewählten Beamten; das
Konsulat war zuerst nur den Patriziern, seit 367 v. Chr. auch den Plebejern zugänglich.
Kranich bes. in sumpfigen Gebieten lebender großer, hochbeiniger Vogel mit grauem
Gefieder, kräftigem Schnabel u. langem Hals.
Kurhessen das 1803 bis 1807 und 1813 bis 1866 bestehende Kurfürstentum Hessen (Hptst. Kassel).
Schwitters, Kurt, dt. Maler, Schriftsteller, * 1887, † 1948;
begründete mit der >Merzkunst< eine Sonderrichtung des Dadaismus. Collagen; auch
dadaist. Dichtung (»Anna Blume«, 1919).
Tucholsky, Kurt, dt. Schriftsteller, Journalist, Decknamen Theobald Tiger, Peter
Panter, Kaspar Hauser, Ignaz Wrobel, * 1890, † (Selbstmord) 1935;
iron., zeitkrit. Aufsätze, Gedichte, Erzählungen: »Schloß Gripsholm« ( 1931).
Weill, Kurt, deutscher Komponist, * 1900, † 1950;
komponierte Lehrstücke und Opern, besonders auf Texte B. Brechts (»Dreigroschenoper«,
1928; »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, 1930).
Leine linker Nebenfluss der Aller, Thüringen und Niedersachsen, 241 km lang,
entspringt auf dem Eichsfeld, mündet bei Schwarmstedt, ab Hannover schiffbar.
Klenze, Leo von, dt. Baumeister, * 1784, † 1864;
klassizist. Bauten, bes. in München: u. a. Glyptothek, Propyläen, Alte Pinakothek, Königsbau.
Leonardo da Vinci italienischer Maler, Bildhauer, Naturforscher, Erfinder, * 1452, † 1519
Schüler von A. del Verrocchio in Florenz, dann Tätigkeit am Hof des Herzogs Ludovico
Sforza in Mailand, nach Aufenthalten in Mantua, Venedig, Florenz und Rom folgte er 1516
der Einladung König Franz' I. nach Frankreich. Als Maler vertrat er die Ideale der
Hochrenaissance und gelangte zu einer überzeugenden Licht- und Schattenmalerei
(»sfumato«). Bedeutende Leistungen in Bildhauerei, Naturwissenschaften und Technik.
Gemälde: Anbetung der Könige ( 1481, Florenz); Abendmahl ( 1495 bis 1497, Mailand); Mona
Lisa ( 1503 bis 1506, Paris); Anna Selbdritt ( 1508 bis 1511, Paris).
Lessing, Gotthold Ephraim, deutscher Dichter und Kritiker, * 1729, † 1781;
lebte seit 1748 meist in Berlin, schrieb treffsichere Kritiken in der »Vossischen Zeitung« (
1748 bis 1755) und in der Zeitschrift »Briefe, die neueste Litteratur betreffend« ( 1759 bis
1765). Mit der Tragödie »Miß Sara Sampson« ( 1755) begründete er das deutsche
bürgerliche Trauerspiel nach englischem Vorbild. 1767 bis 1769 war er Dramaturg am
Deutschen Nationaltheater in Hamburg (» Hamburgische Dramaturgie«, 1767/68), seit 1770
Bibliothekar in Wolfenbüttel. - Als Kritiker befreite Lessing die deutsche Dichtung aus ihrer
Abhängigkeit von französischen Mustern. Als Dichter schuf er mit »Minna von Barnhelm« (
1767) das erste deutsche realistische Lustspiel; sein »Nathan der Weise« ( 1779) ist
Ausdruck einer aufklärerischen humanistischen Gesinnung.
Limmat rechter Nebenfluss der Aare, Schweiz, entspringt als
Linth am Tödi, fließt in den Zürichsee, den sie als L. verlässt, mündet bei Brugg.
Loreley hoher, fast senkrecht aufsteigender Schieferfelsen rechts am Rhein, bei Sankt
Goarshausen; nach der Sage der Sitz einer Nixe, die die Schiffer durch ihren Gesang
anlockte (Gedicht von H. Heine, 1824 vertont von F. Silcher).
Spohr, Louis, deutscher Komponist, Dirigent, Geigenvirtuose, * 1784, † 1859;
Opern (»Jessonda«, 1823), Sinfonien, Violinkonzerte u. a.
Lübecker Bucht südwestl. Teil der Mecklenburger Bucht in der Ostsee, zw. der Halbinsel
Wagrien (Schlesw.-Holst.) und der nach N vorspringenden Mecklenburgischen Bucht.
Cranach, Lucas, d. Ä., dt. Maler und Zeichner, * 1472, † 1553;
seit 1505 kursächs. Hofmaler in Wittenberg, einer der kraftvollsten Meister der dt.
Renaissancemalerei (religiöse Bilder, Bildnisse, Holzschnitte, Kupferstiche). Frühwerke der
Donauschule zuzurechnen, später höf. Repräsentationsstil. Sein Sohn Lucas C. d. J. ( *
1515, † 1586) malte v. a. bedeutende Porträts.
Quidde, Ludwig, Historiker und Politiker, * 1858 in Bremen † 1941 in Genf
seit 1890 Prof. und Leiter der gesch. Akademie
Uhland, Ludwig, deutscher Dichter und Germanist, * 1787, † 1862;
gehörte zum spätromantischen schwäbischen Dichterbund; Meister des schlichten Lieds
(»Der gute Kamerad«, »Der Wirtin Töchterlein«) und volkstümliche Balladen (»Des Sängers
Fluch« u. a.), widmete sich später hauptsächlich germanistischen Studien; war 1848 bis
1849 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Beethoven, Ludwig van, deutscher Komponist, * Bonn 1770, † Wien 1827,
wo er seit 1792 lebte; wurde 1784 Mitglied der Hofkapelle in Bonn; war seit 1819 völlig taub.
Von Haydn und Mozart ausgehend, hat Beethoven die überlieferten Formen der Sonate,
Sinfonie und Kammermusik durch den Reichtum und die Kühnheit der thematischen
Verarbeitung und die Kraft der rhythmischen Bewegung zu Ausdrucksmittlern
leidenschaftlicher innerer Empfindungen gemacht. Werke: 9 Sinfonien, darunter Nummer 3
Es-Dur, »Eroïca« ( 1803/04), Nummer 5 c-Moll, »Schicksalssinfonie« ( 1804 bis 1808),
Nummer 6 F-Dur, »Pastorale« ( 1807/08), Nummer 9 d-Moll mit Schlusschor »An die Freude«
( 1822 bis 1824); Violinkonzert D-Dur ( 1806), 10 Violinsonaten (darunter »Kreutzersonate«,
1802/03), 5 Klavierkonzerte; 16 Streichquartette und andere Kammermusik; 32
Klaviersonaten, u. a. »Pathétique« ( 1798/99), »Mondscheinsonate« ( 1801),
»Waldsteinsonate« ( 1803/04), »Appassionata« ( 1804/05); die Oper »Fidelio« ( 1804/05,
1806, 1814); Missa solemnis (große Messe, 1819 bis 1823), Lieder u. a.
Otto-Peters, Luise, deutsche Schriftstellerin, * 1819, † 1895;
gründete 1849 die erste deutsche »Frauen-Zeitung«, 1865 den » Allgemeinen Deutschen
Frauenverein«.
Lüneburger Heide eiszeitlicher Landrücken zwischen Aller und Elbe;
im Wilseder Berg (Naturschutzgebiet) 169 m hoch; teilweise bebaut oder aufgeforstet. Im
Südwesten Erdölvorkommen.