Unter den Linden

            Im  historischen Zentrum Berlins gelegene Straße und Prachtallee.

            Vorläufer der 60 Meter breiten und 1,5 Kilometer langen
            Prachtstraße war ein 1573 durch Kurfürst Johann Georg angelegter Reit-
            und Jagdweg vom Berliner Stadtschloß zu dem ab 1527 westlich der Stadt
            entstandenen kurfürstlichen Tiergarten. Kurfürst Friedrich Wilhelm ließ den
            Reitweg 1647 befestigen und nach holländischem Vorbild auf einer Länge
            von 942 Metern mit Linden und Nußbäumen bepflanzen. Bereits 1658
            fielen die jungen Bäume im Ostteil der Straße jedoch wieder den
            angelegten Festungswerken zum Opfer. Ab 1740 ließ Friedrich II. dort
            anstelle der geschleiften Befestigungen das Opernhaus, die
            St.-Hedwigs-Kathedrale, die Königliche Bibliothek und auf der nördlichen
            Straßenseite das Prinz-Heinrich-Palais (heute Humboldt-Universität)
            errichten. So stehen die Linden auch heute noch nur im westlichen Teil der
            Straße zwischen der Universitätsstraße und der Einmündung in den Pariser
            Platz. Die Bebauung der Straße westlich der Festungsbauten setzte 1674
            mit der Gründung der Dorotheenstadt zwischen Charlotten- und
            Schadowstraße ein. Der Teil zwischen Schadowstraße und Pariser Platz
            wurde bei der Erweiterung der Friedrichstadt 1734 und der
            Dorotheenstadt 1737 angelegt. War der östliche Teil der Allee vor allem
            Repräsentationsstraße der preußischen Residenz, so prägten im westlichen
            Teil zunächst bürgerliche Wohnbauten ihren Charakter. Während der
            Gründerjahre nach 1871 wurde aus der vornehmen Wohnstraße eine
            belebte Geschäftsstraße mit Restaurants, Cafés, Hotels, Banken,
            Agenturen, Geschäften und prunkvollen Passagen. Im Zweiten Weltkrieg
            wurde die Straße zum großen Teil zerstört. Ihr Wiederaufbau begann in
            den fünfziger Jahren.

            Sie war schon im 16. Jahrhundert als Landstraße durch den Tiergarten
            über Lietzow nach Spandau vorhanden. In der Mitte des 17. Jahrhunderts
            erfolgte ihre Anlage von der Schloßbrücke bis zur Universität als breite
            Straße. Beim Bau der Dorotheenstadt 1937 bis 1680 entstand der Teil
            zwischen Universität und Schadowstraße. Der Teil zwischen
            Schadowstraße und Pariser Platz wurde bei der Erweiterung der
            Dorotheenstadt 1737 angelegt. Die Straßenbezeichnung von der
            Universitätsstraße bis zur Schloßbrücke erfolgte erst 1936. Vordem hieß
            dieser Straßenteil Kaiser-Franz-Joseph-Platz und Platz am Zeughaus.